Der Sirkeli Höyük liegt ca. 40 km östlich der südtürkischen Millionenstadt Adana inmitten der Çukurova, des Ebenen Kilikien, an einer Stelle, an der sich der Fluss Ceyhan einen Weg durch die Misis-Berge bahnt. Hier verläuft die wichtigste Passage durch Kilikien, die Richtung Osten über den Amanus-Pass nach Syrien und Richtung Westen über Adana und Tarsus zur Kilikischen Pforte führt.

Karte des Ebenen Kilikien mit den wichtigsten bronze- und eisenzeitlichen Fundorten. ©Susanne Rutishauser
Karte des Ebenen Kilikien mit den wichtigsten bronze- und eisenzeitlichen Fundorten. ©Susanne Rutishauser

Seit 2006 werden die Ausgrabungen auf dem Sirkeli Höyük durch die Eberhard Karls Universität Tübingen und seit 2011 durch die Universität Bern in Zusammenarbeit mit der Onsekiz Mart Üniversitesi Çanakkale durchgeführt. 

Bereits vor Beginn der schweizerisch-türkischen Ausgrabungen galt der Sirkeli Höyük als einer der grössten bronze- und eisenzeitlichen Orte Kilikiens. Die aktuellen Forschungen haben nun den Nachweis erbracht, dass die antike Siedlung nicht nur erheblich grösser war als bislang vermutet, sondern auch eine komplexe innere Struktur aufwies. Der eigentliche Hügel ist als Zitadelle zu identifizieren, um den sich eine ausgedehnte, befestigte Unterstadt und extramurale Werkstätten in der umliegenden Flussebene, eine Höhensiedlung auf dem südlich benachbarten Bergrücken und eine Vorstadt auf dem gegenüberliegenden Flussufer gruppierten. Mindestens in der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends und dann, nach einer Periode der Reduktion der Siedlungsfläche, wieder im 1. Jahrtausend v. Chr. war das gesamte Terrain dicht besiedelt und wies unzweifelhaft urbanen Charakter auf.