· 

Fieldschool

Heute gibt es einen kurzen Bericht von Florian, der bei uns in Sirkeli auf seiner ersten Ausgrabung weilt:

«Während unter der Leitung von Alexander Sollee ein kleines Team im Sektor O (Oberstadt) zwei neue Schnitte anlegt, erhalten wir drei Studierende die Möglichkeit, mit Hacken, Schaufeln und einem Sieb «bewaffnet» uns drei Gräbern zu widmen. Diese sind leider bereits durch Grabräuber geöffnet und geplündert worden. Die Versuchung, durch die kleinen, quadratischen Öffnungen hindurch in die Grabkammern hinab zu kriechen, die in die Felsen gehauen wurden, ist gross – auch (oder gerade weil) die im Dunkeln liegende Ungewissheit dahinter eine kindliche Neugierde und Fantasie weckt! Doch unsere eigentliche Aufgabe ist anderer Natur: Vor dem einen offenen Grab befindet sich ein sehr verdächtiger «Hügel». Von diesem wird vermutet, dass es sich hierbei um den Aushub handelt, den die Grabräuber angehäuft hatten, als sie das Grab plünderten. So werden wir angewiesen, diesen wild überwucherten Haufen zuerst zu säubern und zu jäten, anschliessend mit Hacke und Schaufel abzutragen und die Erde nach Funden zu durchstöbern, unter anderem mithilfe des Siebs. Bereits beim Säubern fallen uns einige grössere Stücke Keramik ins Auge, die möglicherweise Fragmente eines Sargdeckels darstellen. Im Verlauf des Morgens tauchen nebst unzähligen weiteren Keramikfragmenten auch Schildkrötenknochen sowie drei lebendige Skorpione auf. Unter den Scherben findet sich auch ein äusserst hübsches Stück mit Ornamentik, welches uns auf den ersten Blick etwas Kopfzerbrechen bereitet, da wir es nicht zeitlich einordnen konnten. Datiert es hellenistisch – oder jünger? Diese Frage wird hoffentlich im Verlauf der diesjährigen Kampagne aufgeklärt!»

Kommentar schreiben

Kommentare: 0